Adresse

Stiftung Freie Gemeinschaftsbank
Meret Oppenheim-Strasse 10
4053 Basel

Postadresse
Postfach
4002 Basel

Kontakt

Haben Sie Fragen?
Nehmen Sie mit uns Kontakt auf!

Kontakt


Tel. 061 575 81 60

Spenden

Kontoangaben

IBAN CH26 0839 2000 0282 2031 5
BIC/SWIFT FRGGCHB1XXX
Empfängerin Stiftung FGB
Zahlungszweck Entsprechender Fonds

Bitte geben Sie unbedingt einen Zahlungszweck an, damit wir Ihre Spenden zuordnen können.

Wenn Sie uns direkt unterstützen möchten, geben Sie im Zahlungszweck Stiftungsfonds an.

Bürozeiten

Dienstag - Donnerstag
9 – 12 Uhr & 14 – 17 Uhr

FR   |   EN

Wie wir als Stiftung fördern

Menschen in ihren biografischen Fragen begleiten

Seit der Neustrukturierung der Stiftung im Jahr 2015 liegt ein Schwerpunkt unserer Förderung auf der Begleitung von Menschen mit ihren biografischen Fragen. Das bedeutet: Wir bieten nicht nur Infrastruktur und vergeben Fördergeld, sondern sind auch Gesprächspartnerin und Prozessbegleiterin. Im Bereich der Themenfonds geht es oft um kleinere, ehrenamtliche Initiativen oder Einzelpersonen, deren gemeinnütziges Anliegen eng mit ihren persönlichen Erfahrungen verknüpft ist. Grössere, bereits etablierte Projekte, die einen detaillierten Finanzierungsbedarf und klaren Prozessablauf vorlegen können, verweisen wir oft an andere Förderinstitutionen, die sich darauf spezialisiert haben.

In unserer Erfahrung wachen Menschen nicht eines Tages auf und haben einen perfekt organisierten Projektplan. Es sind viele einzelne Momente, Lernerfahrungen, Begegnungen, Hoffnungen, Irrungen und Wirrungen, die Menschen mit ihrem Engagement erleben, bis sich ein Weg abzeichnet, der irgendwann auch von aussen als „erfolgreich“ wahrgenommen wird.

Bei diesem Weg kann es einen sehr relevanten Unterschied machen, ob Menschen Zugang zu Netzwerken, Erfahrung und Begleitung haben oder nicht. Viele dieser Fragen hängen für uns auch mit strukturellen Gegebenheiten zusammen.

Menschen kommen auf verschiedenen Wegen zu uns. Mal über einen Antrag, mal durch eine persönliche Empfehlung oder die Offene Stiftungssprechstunde. Bevor wir eine inhaltliche Begleitung eines Projektes beginnen, lernen wir uns gegenseitig kennen und bieten einen Raum an, in dem die Projektvertreter:innen offene Fragen, Bedürfnisse und Ideen formulieren können.

Prozessorientierte Entwicklung ermöglichen

In einem ersten Gespräch stellen wir auch die Stiftung und unsere Arbeitsweise vor. Ein gegenseitiges Interesse und Wahrnehmen ist für uns wichtiger Bestandteil jeder Beziehung. Es muss sich für beide Seiten richtig anfühlen, denn eine solche individuelle Projektbegleitung
kann auch wunde Punkte und Unsicherheiten ans Licht bringen.

Wenn das erste Kennenlernen zeigt, dass wir gemeinsam weitergehen möchten, schauen wir die konkreten Anliegen der Menschen auf der Projektseite genauer an. Meistens stecken hinter der Anfrage nach finanzieller Förderung noch weitere konkrete Bedürfnisse oder komplexere Schwierigkeiten. Wir suchen gemeinsam nach einem Ansatzpunkt, um einen nächsten Schritt zu gehen. Das kann ein Businessplan sein, eine inhaltliche Weiterentwicklung, eine Veranstaltung, um das Projekt zu vernetzen, eine Supervision, um interne Konflikte zu bearbeiten oder einfach nur ein zuhörendes Gegenüber, um sich durch regelmässigen Austausch auf Struktur und Zwischenschritte zu fokussieren.

In Beziehung zu sein ist dabei zentral und bedeutet persönliche Begegnung, Vertrauen und gegenseitige Achtung. Auf diese Weise ist es möglich, in vertrauensvoller Weise über die wesentlichen Fragen, aber auch Konfliktpunkte und Hindernisse ehrlich zu sprechen. Dabei geht es uns nicht darum, Menschen Entscheidungen oder Verantwortung abzunehmen – im Gegenteil. Wir halten uns mit Lösungsideen und Vorschlägen zurück, geben aber durch Zuhören und fragendes Interesse dem Gegenüber Zeit und Möglichkeit, sich selbst klar zu
werden.

Es kommt oft vor, dass die benötigten Kompetenzen und/oder zeitlichen Ressourcen in der Stiftung selbst nicht vorhanden sind. Dann suchen wir gemeinsam Partner:innen, die mit dem Projekt an dem konkreten Anliegen weiterarbeiten. Manche unterstützen uns und die Projekte auch pro bono, also ehrenamtlich, wenn wir eine Empfehlung aussprechen. Ansonsten wird die Finanzierung dieser konkreten Schritte und der Prozessbegleitung über die vorhandenen Mittel aus einem passenden Themenfonds ermöglicht. Wir sprechen hier von einer inhaltlichen Begleitung und Förderung, da wir keine direkte finanzielle Förderung an das begleitete Projekt auszahlen, sondern in eine gemeinsame, inhaltliche Arbeit einsteigen.

Durch die vielen positiven Rückmeldungen und Entwicklungen in diesem Bereich, haben wir uns immer mehr darauf ausgerichtet, solche Räume zur Verfügung zu stellen und unsere inhaltliche Projektförderung weiterzuentwickeln.

Geben und Nehmen - beiden Qualitäten des Schenkens Raum geben


Über die letzten Jahre hat sich gezeigt, dass viele Menschen einen Bedarf haben, bei ihren Prozessen begleitet zu werden. Durch die vielfältigen Erfahrungen konnten wir unsere Art der Projektbegleitung stetig weiterentwickeln. Bei diesen Projekten fliesst auf den ersten Blick nicht viel Geld. Jedoch brauchen wir genügend Zeit und Konzentration für die Begleitung.

In 2020 haben wir die Aufnahme neuer Projekte eingeschränkt, auch wenn einige durchaus zur Stiftung gepasst hätten. Es hat sich eine neue Facette der Frage gestellt, wie wir unsere Arbeit sinnvoll aufstellen, aber auch verstehbar und sichtbar für unsere Finanzierung machen können. Im Zuge unserer generellen Überlegungen zu Partizipation, Commoning und Diversität in der Stiftung, haben wir uns „Projektförderung aus den Themenfonds“ als nächstes Entwicklungsthema gesetzt. Gemeinsam mit dem Stiftungsrat haben wir daran gearbeitet, wie wir die Vergabe und Strukturierung der Themenfonds weiter ausgestalten könnten.

Darüber hinaus haben wir in unserem Format „Stiftung im Prozess“ unsere Überlegungen vorgestellt und interessante Impulse und Rückfragen erhalten. Als Zwischenergebnis starten wir 2021 eine Pilotphase. Externe Personen aus dem Umfeld der Stiftung werden aktiv für einzelne Themenbereiche der Stiftung Projekte suchen und begleiten. Wir sind sehr gespannt auf diese neue Zusammenarbeit in Punkto Projektförderung. Ganz im Sinne unserer eigenen Philosophie sind wir hier also mitten „im Prozess“. Über unsere Erfahrungen werden wir weiter berichten.